Wer sitzt im Zug deines Lebens, wohin fährt er und bist du dir dessen bewusst?
Die schriftliche Version des Podcast – den Podcast hören kannst du hier. Im Interview mit Gelena Stillmann.
Sind wir ein Passagier oder sind wir der Zugführer? Ja, wichtige Fragen rund den heutigen Podcast zum Thema „Der Zug des Lebens“.
Simone, das ist schon ein ganz starker Titel, würde ich sagen. Bevor wir aber ins Detail gehen, was ist denn generell mit dem Zug des Lebens gemeint?
Simone: Wir könnten ganz rigide sagen, der Zug des Lebens beginnt mit deiner Geburt und endet an einem bestimmten Zentralbahnhof, dem Friedhof. Aber so wollen wir das natürlich nicht sagen.
Der Zug des Lebens ist ein Symbol für die Richtung, die unser Leben nehmen kann. Wir können uns immer entscheiden, wer im Zug an der Stelle des Führers sitzt, wer der Kontrolleur ist, welche Leute ein- und aussteigen, und ob es nicht manchmal sogar Sinn macht, den Zug einmal zu verlassen und die Wartehalle anzupeilen.
Ja, das ist spannend. Du sagst es schon selbst, man muss sich wahrscheinlich zuerst bewusst machen, wer sitzt eigentlich in meinem Zug?
Simone: Genau, man schaut sich erst einmal um. Wir sitzen in einem Waggon und stellen fest, wer sitzt denn da alles mit uns? Und dann kommt die erste wichtige Frage, die ich mir stellen darf: „Möchte ich eigentlich, dass diese Leute dort sitzen? Wie lange sitzen sie schon im Waggon?
Manchmal ist es so, dass viele Menschen in unserem Lebenszug sitzen, obwohl sie eigentlich gar keinen so großen Anteil mehr haben. Daher kann man kritisch hinterfragen, ob die Menschen noch in diesen Waggon gehören. Und das muss nicht unbedingt sein.
Ist es auch wichtig, wie der Zug optisch aussieht?
Simone: Wenn wir es mit unserem Körper vergleichen, dann wäre es wahrscheinlich schon wichtig, zu schauen, ob der Zug denn auch poliert und sauber ist. Aber ich glaube aber, das würde jetzt schon zu viel in die Bilder gehen, ob es ein IC oder eher eine schöne Bummel-Lok ist.
Oder der Orient Express. Man sollte sich aber immer die Frage stellen, wer bleiben oder gehen soll und wer vielleicht beim nächsten Stopp dazukommen sollte.
Simone: Genau, es gibt sogenannte Lebensabschnittspartner oder -Partnerinnen zum Beispiel. Die kommen zu einem bestimmten Zeitpunkt ins Leben. Manchmal rufen wir sie, manchmal rufen wir sie auch nicht. Sie sind auf einmal da. Aber auch sie dürfen irgendwann wieder aussteigen.
Außerdem gibt es Menschen, die immer da sein dürfen, weil sie einen so wichtigen Part in unserem Leben haben, so eine wichtige Stütze sind, dass sie für immer in unserem Waggon verbleiben.
Es gibt ja in jedem Zug den Kontrolleur. Welche Rolle wird ihm dann in unserem Zug zugeschrieben?
Simone: Wir wollen den Kontrolleur etwas genauer anschauen: Je nachdem, welche Fahrkarte wir besitzen, haben wir manchmal auch ein bisschen Angst vor ihm. Das sind meist die alten Glaubenssätze. Es können aber auch Menschen sein, die uns auf bestimmte Dinge hinweisen, sehr positiv im Sinne von Begleiter, die uns zeigen, wo es lang gehen könnte.
Aber es können natürlich auch Personen sein, die uns beeinflussen, was nicht unbedingt positiv sein muss. Menschen, die uns klein halten, oder die uns sagen, dass wir etwas nicht können. Und dann gilt es natürlich zu schauen, wer hat eigentlich jetzt die Macht, der Kontrolleur oder ich?
Na, hoffentlich wir. Bevor man im Zug sitzt, sitzt man ja üblicherweise in der Wartehalle. Und wenn es der Zug des Lebens ist, dann ist das vielleicht auch die Wartehalle des Lebens. Oder habe ich das jetzt frei erfunden?
Simone: Das hast du schon richtig erfunden. Die Wartehalle des Lebens ist vor allem ein bewusster Moment des Innehaltens. Wenn wir uns das spirituell anschauen, dann könnte es sein, dass der Mensch schon vorher entscheidet, in welchen Zug er wirklich einsteigen möchte.
Aber wir können auch während des Lebens entscheiden, dass wir aussteigen und in die Wartehalle gehen. Dort überlege ich mir, wo möchte ich, dass mein Zug hinfährt? Bin ich noch auf dem richtigen Gleis? Weiß ich, was mein Ziel ist?
Dabei werde mir klar darüber, in welchen Zug ich einsteigen will. Dabei benötigt man die nötige Ruhe und nicht gleich den nächsten Termin, den man wahrnehmen muss. Das passiert in der Wartehalle des Lebens.
Ist es immer wichtig, dass es ein Ziel gibt, bevor man in den Zug einsteigt? Oder kann es auch sein, dass sich das Ziel während der Fahrt verändert?
Simone: Ich würde sagen, das ist beides der Fall. Auf der einen Seite, wenn du in dein Auto einsteigst und deinem Navi nichts eingibst, wird es schwierig werden, dass es den Weg findet. Das heißt, am Anfang steigst du in deinen Zug ein, der in eine bestimmte Richtung geht.
Aber das heißt aber nicht, dass du auf dem Weg die Weichen nicht noch ändern kannst, weil du merkst, dass manche Menschen dir helfen, einen anderen Weg zu finden. Also ja, es ist möglich, das noch anzupassen.
Sollte man sich konkret überlegen, wie man sich verhält im Zug, was man tut, wie man sich beschäftigt?
Simone: Es ist nötig, sich die Menschen anzuschauen und sich zu fragen, wie gehe ich mit diesen Menschen um. Ist mir jemand wirklich wichtig im Waggon, und habe ich diesen Menschen die letzten Jahre vielleicht ignoriert? Saß er vielleicht die ganze Zeit in einer Ecke, und ich habe mich nicht um ihn gekümmert?
Es geht auch immer darum zu schauen, was gibt mir Energie in meinem Zug des Lebens und was nimmt mir die Energie. Und das dann auch anzupassen. Natürlich kann man in einem Zug auch erster Klasse speisen, und den Körper wirklich gut mit allen Dingen zu versorgen. Oder man kann sich nur Fast Food einverleiben.
Wahrscheinlich sind das Loslassen und die Achtsamkeit im Zug des Lebens enorm wichtig, aber vielleicht ist das sogar bei unserem nächsten Thema „Burnout“ noch wichtiger? Ein Thema, das so aktuell wie noch nie ist, Simone.
Simone: Ja, es gibt leider so viele Menschen, die an Burnout leiden, in allen möglichen Stadien, und es ist wirklich wichtig, dass wir uns das zusammen anschauen.
Ja, wir freuen uns schon sehr.
Ich hoffe es hat dir Spaß gemacht, den Podcast „zu lesen“
Deine Simone
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